Grauer Star: früh handeln!
Es ist ein schleichender Prozess, man sieht unscharf, die Farben verblassen und das Licht blendet unangenehm. Das sind die ersten Anzeichen einer Linsentrübung, besser bekannt als grauer Star. Medizinisch wird er als Katarakt bezeichnet.
Der graue Star ist die häufigste Erkrankung der Augen bei älteren Menschen. Eine oder auch beide Augenlinsen werden trübe. Dadurch lässt das Sehvermögen nach und vor allem feine Einzelheiten werden nicht mehr gesehen.
Doch welches sind die Ursachen?
In seltenen Fällen ist es genetisch bedingt, also es ist ein Krankheitsbild, das durchaus auch bei jungen Menschen auftreten kann, aber nicht so häufig. Grundsätzlich beginnt das Auge ab einem Alter von 60–65 Jahren, etwas trüber zu werden. Das heißt, fast jeder Mensch ist davon betroffen, nur nicht alle bemerken es.
Manche sehen plötzlich unscharf, es wird alles grauer und gerade am Abend, wenn man in ein Licht sieht, zerstrahlt es. Aber, und das ist das Wichtigste: es ist eine gutartige Erkrankung. Die häufigsten Ursachen sind also das Alter, Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes.
Doch spielen auch hohe Eisenwerte/Ferritinwerte im Blut eine Rolle, genauso wie hohe Kalziumwerte. Wenn man aufgrund einer anderen Erkrankung lange Zeit Cortison einnehmen muss, kann das auch die Entstehung von grauem Star begünstigen. Und auch Augenverletzungen, Unfälle oder Prellungen können die Linsentrübung verstärken oder sie früher auftreten lassen.
Präventive Maßnahmen – gibt es sie überhaupt?
Was die meisten immer interessiert: Wie kann man vorbeugen und ist das überhaupt möglich? Da muss ich Sie beim grauen Star leider enttäuschen. Man kann nichts im Vorhinein tun, damit er nicht entsteht. Auch Medikamente gegen grauen Star gibt es keine.
Ist die Linse getrübt, wird sie operativ entfernt und ersetzt,
das heißt, sie wird zerkleinert und entfernt sowie eine Kunstlinse implantiert. Wobei häufig gleichzeitig Sehschwächen in die Ferne korrigiert werden. Eine Lesebrille werden Sie meist weiterhin benötigen. Die Augenärztin/der Augenarzt informiert genauer über die verschiedenen Linsentypen, die Operation, Vorteile und Risken sowie darüber, was in der Zeit nach der Operation beachtet werden sollte.
Ich selbst habe so eine Operation schon hinter mir,
sie dauert 20–25 Minuten in lokaler Anästhesie. Sie spüren überhaupt nichts. Es ist ein schneller, harmloser Eingriff. Danach hat man für 1–2 Tage ein leichtes Fremdkörpergefühl im Auge, aber Sie brauchen sich wirklich nicht zu fürchten. Ich, wenn ich Ihnen das erzählen darf, bin vielleicht eine Spur zu spät gegangen, weil ich dachte, vielleicht komme ich so auch zurecht.
Wenn Sie das Gefühl haben, Sie sehen schlechter und sich von Ihrem Augenarzt untersuchen lassen, haben Sie bitte keine Angst vor diesem Eingriff und schieben Sie ihn nicht unnötig hinaus. In extrem seltenen Fällen, bei etwa fünf Patienten von 1000, kann es nach 4–5 Jahren bei der eingesetzten Linse zu einer leichten Trübung kommen, das kann man aber einfach mit dem Laser wegbringen.
Ich möchte sie gerne ermutigen: Wenn Sie Augenprobleme haben, lassen Sie sich genau untersuchen.