Trenddiäten im Check
Es gibt unzählige davon, gerade im Sommer haben sie alljährlich Hochsaison und nach einigen Wochen oder Monaten kommt nach der anfänglichen Begeisterung meist doch wieder der Jo-Jo-Effekt und die Ernüchterung – die Rede ist von Diäten. Was liegt heuer im Trend, welche Versprechungen sind unrealistisch und für wen sind sie überhaupt geeignet? Ein Überblick.
Clean Eating
Dash Diät
Die Dash-Diät wurde entwickelt, um mit der richtigen Ernährung den Blutdruck zu senken, dabei wird möglichst auf Salz und tierische Fette verzichtet. Im Unterschied zur Crash-Diät geht es bei der Dash-Diät nicht ums schnelle Abnehmen, sondern um eine langwirkende Ernährungsumstellung.
Detox
Intervallfasten
Fasten hat in vielen Kulturen eine lange Tradition, um Körper und Seele zu reinigen. In der westlichen Welt wird meistens gefastet, um Gewicht zu verlieren.
Eine neue Form des Fastens besteht darin, nicht durchgehend mehrere Tage auf feste Nahrung zu verzichten, sondern zweimal pro Woche oder jeden dritten Tag. Man spricht vom Intervallfasten oder auch 5 zu 2 bzw. 16 zu 8.
Bei 5 zu 2 werden an zwei Tagen pro Woche nur 500 kcal zu sich genommen, an den anderen Tagen wird ganz normal gegessen. Beim Intervallfasten 16 zu 8 wird in den acht Tagesstunden gegessen, ohne Kalorien zu zählen, dann folgen 16 Stunden ohne Essen, damit sich der Körper erholen kann.
Low Carb
Darunter versteht man eine kohlenhydratreduzierte, eiweißreiche, meist fettreiche Kost – also ein Verzicht auf Brot, Nudeln und Kartoffeln, stattdessen kommen viel Fleisch und Eier auf den Teller.
Der Verzicht auf Getreide soll vorwiegend den Blutzuckerspiegel konstant halten, folglich bleibt die Insulinausschüttung niedrig und der Fettabbau hoch. Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischem Index oder glykämischer Last (Gemüse, Salate, die meisten Früchte, Hülsenfrüchte) sind erlaubt. Andere sollte man meiden. Dazu werden reichlich Fleisch, Milchprodukte und Nüsse empfohlen. Durch dieses doch gemäßigte Low-Carb-Prinzip (LOGI) bleibt auch die Versorgung mit Vitalstoffen ausreichend bestehen. Somit gilt sie als leicht umsetzbar und medizinisch sinnvolle Variante des Low-Carb-Prinzips. Vorsicht geboten ist allerdings bei der extremsten Form, der bedenklichen Dr.-Atkins-Diät. Sie ist ziemlich einseitig und für viele nur schwer durchzuhalten. Mangelerscheinungen sind zudem auch möglich.
Fazit: Low Carb ist vor allem für Personen geeignet, die viele ungünstige Kohlenhydrate wie Kuchen, Gebäck, Süßigkeiten, Schokolade, Fast Food oder TV-Snacks verzehren.
Mittelmeerdiät
Gegrillter Fisch, aromatische Kräuter, frisches Gemüse, Olivenöl und reife Früchte – was man im Urlaub in Italien, Griechenland oder Spanien genießt, sollte auch unterm Jahr öfter auf dem Speiseplan stehen. Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn hat sich angeschaut, was genau das Gesunde an der Mittelmeer- oder Kretadiät ist und warum die Menschen in manchen Regionen Südeuropas eine besonders hohe Lebenserwartung haben.
Metabolic Balance
Dabei wird die Ernährung individuell auf den Stoffwechsel der einzelnen Personen zugeschnitten, sodass der gestörte Metabolismus in Balance kommt und der Körper wieder effektiv Kalorien verbrennen kann – so die Theorie.
Dazu werden Körpermaße, Gesundheitsstatus sowie Ernährungsgewohnheiten analysiert. Basierend auf diesen Angaben und Labor-Blutuntersuchungswerten wird dann eine Liste der Lebensmittel per Computer generiert, die den Stoffwechsel der Betroffenen optimal unterstützen sollen. Im Prinzip steckt hinter Metabolic Balance eine kalorienreduzierte Mischkost mit erhöhtem Eiweiß- und reduziertem Kohlenhydratanteil. Damit lässt sich durchaus abnehmen. Allerdings ist diese Ernährungsform im Alltag oft schwierig durchzuführen.
Fazit: Die Erstellung der Ernährungspläne ist oft zu intransparent und ein Jo-Jo-Effekt wahrscheinlich, da es keine Schulung für langfristig ausgewogene Kost gibt.
Paleodiät
Essen wie die Neandertaler: Die Paleo- oder Steinzeitdiät setzt sich ausschließlich aus Nahrungsmitteln zusammen, von denen vermutet wird, dass sie bereits in der Steinzeit verfügbar waren. Der Hauptteil der Nahrung besteht aus Früchten, Gemüsen, Nüssen und Pilzen, also dem, was die Menschen vor mehr als 20.000 Jahren gesammelt haben dürften, aber auch Fleisch und Fisch. Dabei sollte man aber bedanken, dass die Jagd sehr schwierig war und Fleisch sicher nicht jeden Tag auf dem Speiseplan gestanden ist. Da es in der Steinzeit noch keinen Ackerbau gegeben hat, wird auf Getreide und Pflanzenöle genauso verzichtet wie auf Alkohol und Fertiggerichte.