Erste Parkinson-Anzeichen
Morbus Parkinson gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. In Österreich sind rund 20 000 Patientinnen und Patienten davon betroffen. Die meisten Menschen verbinden das typische Zittern mit Parkinson, aber es gibt noch weitere wichtige Anzeichen, wie Bewegungseinschränkungen, Veränderungen der Sprache oder Schrift. Meist tritt es in der zweiten Lebenshälfte auf. In der Altersgruppe der 80-Jährigen sind etwa fünfmal mehr betroffen als in der der 65-Jährigen. Es gibt aber auch zahlreich jüngere Menschen, die mit der Krankheit leben.
Erste Symptome, die auf die Erkrankung hindeuten können: Typischerweise bemerken die Betroffenen oder auch Angehörige, dass sich die Bewegungsabläufe deutlich verlangsamen, schon beim Hinsetzen oder Aufstehen bemerkbar, der Gang verändert sich, die Schritte werden kleiner, im weiteren Verlauf schlurfend. Die Betroffenen merken auch eine gewisse Anspannung der Muskulatur, eine Muskelstarre, medizinisch Rigor genannt. Besonders betroffen sind der Nacken- und Schulterbereich. Das Interessante: Trotz der Bewegungsarmut besteht diese Muskelanspannung. Auffällig ist auch, dass die Mimik von Betroffenen weniger wird. Die Stimme wird leiser, sie sprechen ruhiger und auch das Schriftbild verändert sich. Meist werden die Buchstaben am Ende einer Zeile oder Seite kleiner, die Schrift wird zittrig und was die meisten sofort mit Parkinson verbinden – dieses Zittern. Allerdings muss es nicht zwangsläufig mit Parkinson einhergehen. Zudem wird der Geruchsinn schwächer und die Patienten klagen über Verstopfung. Auch können Schlafstörungen mit lebhaften, stark bewegten Traumphasen auf Morbus Parkinson hinweisen. Dieses breite Spektrum an Symptomen kann gerade am Anfang auch die Diagnose erschweren. In vielen Fällen schlummert die Erkrankung mehrere Jahrzehnte in einem Körper, bis sie schließlich diagnostiziert wird. Doch gerade bei Morbus Parkinson ist eine frühe Diagnose besonders wichtig. Denn umso eher kann ein Patient mit seinem Arzt aktiv werden, den Verlauf dieser chronischen Nervenerkrankung zu verlangsamen. Morbus Parkinson kann heute noch nicht geheilt, nicht gestoppt werden. Aber der Verlauf der neurologischen Krankheit kann besser denn je verlangsamt werden – durch gute Medikamente, Bewegung und die richtige Ernährung. Das haben Medizin und Forschung in den letzten Jahren erreicht.
Behandlungswege.
Wie kann der Krankheitsverlauf nun verlangsamt werden? Die Botschaft an dieser Stelle: Auf jeden Fall bei einem Verdacht einen Neurologen oder Spezialisten aufsuchen, weil gerade am Anfang die Diagnose nicht einfach sein kann.
Im Wesentlichen wird der Morbus Parkinson dadurch verursacht, dass im betroffenen Gehirn ein Botenstoff, das Dopamin, fehlt. Daher gibt es zwei Arten von Medikamenten. Die einen führen von außen Dopamin zu, damit der Spiegel steigt; die anderen verhindern, dass im Gehirn das eigene Dopamin abgebaut wird. Mit beiden versucht man, den Spiegel also hoch zu halten. Doch auch nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten wie Krankengymnastik, Ergotherapie und weitere übende Behandlungen, welche die Lebensqualität verbessern und Symptome zusätzlich lindern können, spielen eine wichtige Rolle.
Die Wahl der richtigen Medikamente
hängt nicht nur vom Alter ab, sondern auch vom konkreten Beschwerdebild, körperlichen Voraussetzungen wie dem Gewicht, der Sorge vor spezifischen Nebenwirkungen, Begleiterkrankungen und der Ausprägung einzelner Symptome. Genau diese Therapie, die nicht einfach ist, gehört in die Hände von Spezialisten.