Hartnäckiges Sodbrennen

Brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, welche sich im Liegen oft verstärken, und saures Aufstoßen sind die Hauptsymptome von Sodbrennen. Beinahe die Hälfte aller Menschen in Österreich leidet hin und wieder darunter. Etwa 20 bis 30 Millionen Europäer sind davon täglich betroffen. Verantwortlich dafür ist Magensäure, die in der Speiseröhre hochsteigt, der sogenannte Reflux. Doch ist die Schleimhaut der Speiseröhre im Gegensatz zur Magenschleimhaut nicht für den Kontakt mit Säure geschaffen – die Folge: ein brennender Schmerz, das bekannte Sodbrennen.

Die Symptome.

Patienten klagen zudem über einen salzigen oder seifigen Geschmack im Mund nach dem Essen. Auch vermehrtes Aufstoßen oder Mundgeruch sind Symptome. Der genaue Mechanismus, der zu einem wiederholten Austritt des Mageninhaltes führt, ist bislang nicht vollständig geklärt. Begünstigend wirkt sich jedenfalls die Ernährung aus. Zum einen reizen Kaffee, zu fette oder zu süße Speisen sowie Alkohol die Schleimhaut der Speiseröhre und begünstigen eine Entzündung. Zusätzlich regen Koffein, Nikotin sowie Stress und Anspannung die Magensäureproduktion an. 90 Prozent der Betroffenen der Refluxkrankheit leiden zusätzlich an einem Zwerchfellbruch. Das Zwerchfell ist ein großer Atemmuskel, der den Brustkorb vom Bauchraum trennt. Die drei Öffnungen für die Speiseröhre, die Hauptschlagader (Aorta) und die Hohlvene (Vena Cava) sind natürliche Schwachstellen des Muskels. Bei einem Zwerchfellbruch schiebt sich der Magen durch die Zwerchfellöffnung der Speiseröhre nach oben in den Brustkorb, woraufhin der untere Schließmuskel der Speiseröhre gedehnt wird und einen gastroösophagealen Reflux begünstigt.

Der richtige Ansprechpartner bei dem Verdacht auf eine Refluxkrankheit ist Ihr Hausarzt. Durch eine detaillierte Schilderung Ihrer Beschwerden und eventueller Vorerkrankungen liefern Sie dem Arzt wichtige Informationen und schon deutliche Hinweise auf einen eventuellen Reflux. Eine weitere Möglichkeit ist eine Magenspiegelung oder eine 24-Stunden-pH-Wert-Messung in der Speiseröhre.

Die Behandlung.

Die Refluxerkrankung ist gut behandelbar. Allgemeine Maßnahmen wie eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensstils führen bei vielen Betroffenen bereits zu einer deutlichen Linderung. Eine medikamentöse Behandlung hilft 90 Prozent der Betroffenen. Gute Erfolge erzielen Säureblocker und basische Gels. Wenn sich die Refluxkrankheit in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet, kommt eine Operation in Betracht.

Hausmittel.

Doch viele Menschen schwören zuerst einmal auf den Einsatz von Hausmitteln. Dazu gehört etwa das sogenannte Bullrich-Salz. Dieses besteht zu 100 Prozent aus Natriumhydrogenkarbonat, welches die Magen-säure ausgleicht. Zwar hilft Bullrich-Salz häufig gut gegen akutes Sodbrennen, es kurbelt aber die Säureproduktion im Magen erst so richtig an. Deshalb empfiehlt es sich nicht zum dauerhaften Einsatz. Ebenso Natron oder Backpulver. Eine weitere Möglichkeit ist Kamillentee. Dieser hat antientzündliche Eigenschaften und hilft somit, die Magensäureproduktion zu drosseln. Wichtig ist, auf fettiges, üppiges Essen zu verzichten, Kaffee, Alkohol, kohlensäurehältige Lebensmittel, Saures wie Scharfes zu meiden. Auch kann es helfen, nachts den Oberkörper hochzulagern. Und hören Sie auch mal in sich hinein, denn auch Stress kann ein Auslöser für hartnäckiges Sodbrennen sein.