Funktion der Nebennieren

Die Nebennieren wiegen nur ca. zehn Gramm und spielen doch eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt. Sie sind gut durchblutete Organe, die beiden Nieren aufsitzen: Die rechte hat eine dreieckige Form, die linke ähnelt einem Halbmond. Jede besteht aus zwei Teilen: außen der Nebennierenrinde und innen dem Nebennierenmark. Beide Teile haben unterschiedliche Funktionen. Im Nebennierenmark werden die Vorläufer der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin gebildet. In der Nebennierenrinde unter anderem die Geschlechtshormone. Somit besteht die wichtigste Funktion der Nebennieren in der Produktion und Ausschüttung verschiedener lebenswichtiger Hormone. Zudem regulieren die Nebennieren den Salz- Wasser-Haushalt für den Körper und halten den Blutdruck aufrecht.

Über das Stresshormon Cortisol steigert es den Blutzucker, indem z. B. auch Muskeleiweiß abgebaut wird, und es stimuliert die Stoffwechselaktivität der meisten Körperzellen, die an der Stressreaktion beteiligt sind und unterdrückt die Funktion der Zellen, die für die Stressreaktion nicht gebraucht werden. Es steigert also die Energieversorgung von Nervenzellen, spart für den Körper Salz und Wasser, steigert den Blutdruck und die Empfindlichkeit für Adrenalin. Andererseits hemmt es sehr potent Wachstum, Geschlechtsfunktion und Immunsystem. Über das Aldosteron steuert die Nebenniere die Funktion der Niere und zwingt sie, die Salz- (Natrium-) Ausscheidung zu verringern, damit Wasser zurückbehalten wird und die Blutgefäße für eine effiziente Blutdruckregulation genug Flüssigkeit enthalten. Dieses Hormon reguliert neben dem Natriumhaushalt auch den Kaliumhaushalt. Zudem produziert die Nebennierenrinde noch Vorläuferhormone, die zu weiblichen und männlichen Hormonen weiter verstoffwechselt werden können. Im Nebennierenmark werden die sogenannten Katecholamine, Adrenalin und Noradrenalin produziert, die bei der akuten Stressreaktion Blutzuckerspiegel und Blutdruck regulieren.

Störungen in den Nebennieren.

Erkrankungen der Nebenniere sind zwar selten, aber gefährlich, da sie den Hormonhaushalt ziemlich durcheinanderbringen. Ein Zuviel an Cortisol im Körper etwa führt zur sogenannten Stammfettsucht: Betroffene haben dünne Arme und Beine, dafür aber Fettansammlungen im Bauch- und Nackenbereich. Typische Folgen sind zudem rote Streifen an der Haut, Diabetes und Bluthochdruck. Zu wenig Cortisol dagegen, auch Morbus Addison genannt, macht sich mit Gewichtsverlust oder Müdigkeit bemerkbar. Schlimmstenfalls kann es zur sogenannten Addison-Krise kommen. Dabei erleiden die Patienten einen lebensbedrohlichen Schock mit plötzlichem Blutdruckabfall. Nicht zu unterschätzen ist auch, wenn die Nebenniere zu viele Stresshormone produziert: Es kann zu plötzlichen Bluthochdruckattacken mit Kopfschmerzen, Schwindel und Herzrasen kommen. Wer dagegen zu wenig Stresshormone im Körper hat, leidet häufig unter Schwindel, Ohrensausen, Kopf- und Herzschmerzen.

Generell gilt aber

Da es für Erkrankungen der Nebenniere keine typischen Risikofaktoren gibt, lässt sich einer Störung auch nicht vorbeugen. Oft stecken genetische Ursachen dahinter.

 

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