Darmkrebsvorsorge – wann und wie?

Darmkrebs entwickelt sich fast immer aus abnormalen Wucherungen der Darmwand, den so genannten präkanzerösen Polypen, die in das Innere von Dickdarm und Enddarm wachsen. Durch eine Darmspiegelung (Koloskopie) lassen sich solche Polypen im Darm identifizieren, so dass sie entfernt werden können, bevor sie sich in Krebs verwandeln. Aber auch wenn sich bereits ein Darmkrebs entwickelt hat, kann er durch Früherkennungstests rechtzeitig erkannt werden, dass die Behandlung einfacher und erfolgversprechender ist als in fortgeschrittenen Stadien.

Info:
Ein Früherkennungstest dient dazu, nach einer Krankheit zu suchen, wenn noch keine Symptome bemerkbar sind. Wenn eine Person Symptome hat, werden diagnostische Tests eingesetzt, um die Ursache der Symptome herauszufinden.

Leitlinien zur Darmkrebs-Früherkennung

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, sind der Schlüssel zur Prävention von Darmkrebs; sie sollten normalerweise mit dem 50. Lebensjahr beginnen. Es gibt mehrere Strategien zur Früherkennung von Darmkrebs:

  • Stuhltests,
  • flexible Sigmoidoskopie,
  • Koloskopie und
  • CT-Kolonographie (virtuelle Kolonoskopie).

Jede dieser Methoden hat ihre Vorteile und Einschränkungen, international ist mittlerweile die Dickdarmspiegelung (Koloskopie) aber die Methode der Wahl und Goldstandard. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie uns. Wir informieren Sie gern, welcher Früherkennungstest bzw. Kombination für Sie am besten geeignet ist.

Wann sollte ich mit der Darmkrebs-Vorsorge beginnen?

Sie sollten mit der Früherkennung von Darmkrebs bald nach Ihrem 50. Lebensjahr beginnen und sich danach in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen. Es kann jedoch sein, dass Sie sich schon vor dem 50. Lebensjahr oder in kürzeren Abständen als andere Menschen testen lassen sollten. Das ist der Fall, wenn Sie ein erhöhtes Darmkrebsrisiko haben, z.B.:

  • Wenn Sie selbst oder ein Blutsverwandter (z.B. Eltern, Großeltern) schon Darm-Polypen oder Darmkrebs gehabt haben.
  • Wenn Sie eine entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa haben.
  • Wenn Sie Diabetes oder Insulinresistenz haben ein.

Zwar ist nur ein kleiner Prozentsatz der Dickdarmkrebsfälle ist mit vererbten Genen verbunden, aber einige seltene Genmutationen können das Darmkrebsrisiko deutlich erhöhen. Dazu gehören die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) und das Lynch-Syndrom, auch hereditäres Nicht-Polyposis-Kolorektalkarzinom (HNPCC) genannt.

Wenn Sie glauben, dass Sie ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben, wenden Sie sich bitte an uns. Wir besprechen mit Ihnen, wann und wie oft ein Screening auf Darmkrebs sinnvoll ist und welcher Test für Sie der richtige ist.

Weitere Informationen zur Darmkrebsvorsorge.

Was ist Darmkrebs – kurze Infos

Dickdarmkrebs kann zwar in jedem Alter auftreten, betrifft aber in 90% der Fälle ältere Erwachsene ab 50 Jahren. Er beginnt in der Regel als kleine, nicht krebsartige (gutartige) Zellklumpen, Polypen genannt, die sich auf der Innenseite des Dickdarms bilden. Die Polypen können klein sein und keine oder nur geringfügige Symptome hervorrufen. Mit der Zeit können einige dieser Polypen aber zu Dickdarmkrebs entarten. Deswegen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig, um solche Polypen zu identifizieren und zu entfernen, bevor sie sich in Krebs verwandeln.

Symptome von Darmkrebs

Viele Menschen mit Dickdarmkrebs zeigen im Frühstadium der Erkrankung keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, können sie je nach Größe und Lage des Krebses im Dickdarm unterschiedlich sein.

Zu den Anzeichen und Symptomen von Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) gehören:

  • anhaltende Veränderungen des Stuhlgangs, zum Beispiel Durchfall, Verstopfung oder eine Veränderung in der Konsistenz des Stuhls
  • Blut im Stuhl (sichtbar oder versteckt)
  • Anhaltende Unterleibsbeschwerden, wie Krämpfe, Blähungen oder Schmerzen
  • Das Gefühl, dass sich der Darm nicht vollständig entleert
  • Schwäche oder Müdigkeit
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust

Vorsicht:

  • Blut, das offensichtlich aus dem Darmausgang stammt, ist immer ein Alarmsignal!

Auch wenn Sie keines der obigen Symptome bemerken, sollten Sie mit der Darmkrebsvorsorge spätestens im Alter von 50 Jahren beginnen, wenn Risikofaktoren vorliegen, auch schon früher.

In Österreich können Sie eine Darmspiegelung zur Früherkennung ab dem 50. Lebensjahr alle 10 Jahre kostenlos in Anspruch nehmen. 

Wie können Sie selbst gegen Darmkrebs vorbeugen?

Das Risiko, Darmkrebs zu entwickeln, können Sie auch durch Ihren Lebensstil beeinflussen. Nach bisherigen Erkenntnissen spielen folgende Faktoren eine Rolle für die Entstehung von Darmkrebs:

Ungesunde Ernährung
Tumore im Dickdarm und Enddarm werden mit unserer typisch westlichen Ernährung (arm an Ballaststoffen, reich an Fett und Kalorien) in Verbindung gebracht. Einige Studien haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko bei Menschen festgestellt, die viel rotes Fleisch und industriell verarbeitete Lebensmittel („Junk Food“) auf dem Speiseplan haben.

Viel sitzen
Menschen, die nicht erwerbstätig sind, haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Regelmäßige körperliche Aktivität kann Ihr Darmkrebsrisiko verringern.

Fettleibigkeit
Menschen, die übergewichtig sind, haben im Vergleich zu Normalgewichtigen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu sterben.

Rauchen
Raucher haben wahrscheinlich ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.

Alkohol
Starker Alkoholkonsum erhöht das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.

Schnelle Infos zur Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs

  • Darmkrebs ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
  • In etwa 90% der Fälle tritt Darmkrebs zum ersten Mal bei Menschen auf, die 50 Jahre oder älter sind.
  • Wenn Sie zwischen 50 und 75 Jahre alt sind, sollten Sie sich regelmäßig auf Darmkrebs untersuchen lassen.
  • Wenn ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs besteht (z.B. Darmkrebs bei Vorfahren), wird schon eine Früherkennung ab 45 bis 50 Jahren empfohlen.
  • Wird Darmkrebs oder seine Vorstufen früh erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut.

→ Aus diesen Gründen ist eine rechtzeitige und regelmäßige Vorsorge sehr wichtig!

→ Darmkrebsvorsorge kann Ihr Leben retten

Vereinbaren Sie einen gleich einen Termin.