Corona-Expertenrat

Eines gleich vorweg: Das österreichische Gesundheitssystem und die Behörden haben alle erforderlichen Maßnahmen gesetzt, damit Österreich wirklich gut auf das Coronavirus vorbereitet ist. Coronaviren gibt es schon lange.
Neu ist dieser Stamm allerdings für unser Immunsystem, es hat noch nicht gelernt, damit umzugehen. Die Daten zeigen aber klar: Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) deutlich niedriger als bei den bekanntesten anderen beiden Vertretern derselben Virenfamilie MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ca. zehn Prozent Sterblichkeit) zu sein. Man geht derzeit von einer Sterblichkeit von bis zu drei Prozent aus.
Ähnlich wie bei der saisonalen Grippe durch Influenzaviren sind v. a. alte und immungeschwächte Personen betroffen.

Symptome.

Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne von der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung, liegt bei 0 bis 14 Tagen. Die Mensch-zu-MenschÜbertragung stellt den wichtigsten Infektionsweg dar – insbesondere durch Sekrete des Atmungstraktes und Speichel. Häufige Anzeichen einer Infektion sind u. a. Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen. Vorherrschend sind aber milde Verlaufsformen mit Symptomen einer Erkältung. Grob finden sich über 150 000 Corona-Fälle weltweit. Die Mehrheit davon befindet sich eindeutig außerhalb Österreichs. Dennoch heißt es auch für die österreichischen Zahlen: Tendenz steigend. Aber zum Vergleich: Jährlich erkranken weltweit Millionen Menschen an der Influenza, Hunderttausende davon sterben, zuletzt 2018/19 in Österreich rund 1 400 Menschen. Wichtig ist dennoch, die Ausbreitung einzudämmen. Daher gilt, bei Verdacht nicht einfach selbstständig in ein Spital fahren, sondern sich zuerst bei der Hotline 1450 zu melden. Es gibt keinen Impfstoff. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, also durch Linderung der Krankheitsbeschwerden, auch in Spitälern und auch bei kritischen Fällen, denn eine Therapie gibt es derzeit noch nicht. Jene Patienten, die verstorben oder auf der Intensivstation gelandet sind – und das ist derzeit nur jeder 4.–5. Patient – waren im Wesentlichen ältere Menschen mit anderen Erkrankungen wie Diabetes, chronischen Nierenund Herzerkrankungen, mit geschwächtem Immunsystem. Bei diesen Menschen ist der Verlauf immer schwieriger. Also bei vier von fünf Patienten hat die Infektion einen völlig normalen Verlauf mit Grippesymptomen genommen. Daher gilt: An der Grippe versterben jährlich viel mehr Menschen, nur wir haben keine Angst mehr vor dem Influenzavirus und es findet kaum mehr Einzug in die mediale Berichterstattung.

Schutz im Alltag vor Infektion.

Der beste Schutz sind nicht, so wie es die medialen Bilder anfangs vermittelten, Atemschutzmasken. Sie können, wenn überhaupt, nur dazu beitragen, das Risiko der Weiterverbreitung des Virus durch „Spritzer“ von Niesen oder Husten zu verringern. Was wirklich hilft, ist mehrmals täglich mit Wasser und Seife (mindestens 20 Sekunden!) Hände zu waschen und das Verwenden von alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln. Bedecken Sie Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen), wenn Sie husten oder niesen. Reduzieren Sie soziale Kontakte auf ein Minimum. Nehmen Sie die Reisewarnungen ernst, aber Hysterie und Panik hilft niemandem. Und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.

 

Foto: choreograph