Röntgenkontrastmittel
Kontrastmittel werden in der Radiologie eingesetzt, um beim Röntgen oder MRT Organe oder Gewebeteile besser sichtbar zu machen. Denn ein zu geringer Dichteunterschied einzelner Organe macht ihre Abgrenzung oftmals sehr schwierig – und auch Tumorgewebe kann somit oftmals nicht von gesundem Gewebe unterschieden werden. Somit sind Kontrastmittel in der radiologischen Diagnostik unumgänglich – verabreicht können verschiedene Substanzen auf unterschiedlichen Wegen werden – oral, per Einlauf, durch Injektion in eine Arterie oder Vene.
Orale und rektale Kontrastmittel
Zur Untersuchung des Magen- Darm-Trakts werden Kontrastmittel mit hoher Röntgendichte, wie Bariumsulfat, eingesetzt. Dabei kommt zusätzlich als sogenanntes Negativ- Kontrastmittel Luft oder Kohlendioxid zur Anwendung. Bariumsulfat erzeugt eine Art „Schleier“ an der Schleimhaut von Magen und Darm, die Luft dient der Entfaltung des Magen- Darm-Trakts. Bariumsulfat wird von den Schleimhäuten nicht aufgenommen und unverändert wieder über den Darm ausgeschieden. Gelegentlich kann es zu einer Verstopfung kommen. Deshalb sollte nach der Untersuchung ausreichend Flüssigkeit getrunken werden. Bei korrekter Anwendung ist Bariumsulfat aber sehr gut verträglich. Besteht allerdings der Verdacht auf eine undichte Stelle in der Magen- oder Darmwand (Perforation), wird jodhaltiges, wasserlösliches Kontrastmittel oral verabreicht, um das Risiko einer Bauchfellentzündung durch Bariumsulfat zu vermeiden.
Nach einer Magenspiegelung oder Darmspiegelung, bei der eine tiefe Probenentnahme (Biopsie) oder eine Polypenentnahme durchgeführt wurde, ist daher ein Sicherheitsintervall von zwei Wochen zwischen Biopsie und Röntgenuntersuchung empfehlenswert.
Intravenöse und intraarterielle Kontrastmittel
Kontrastmittel, die in das Gefäßsystem injiziert werden, müssen gewisse biologische und physikalische Eigenschaften wie Wasserlöslichkeit oder ein bestimmtes Fließverhalten aufweisen. Bei Röntgendarstellungen von Gefäßen (Angiografie) sowie in der Computertomografie (CT) werden jodhaltige Kontrastmittel eingesetzt. Bei der Injektion von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es vorübergehend zu Hitzegefühl und einem bitteren Geschmack im Mund kommen.
Manche Patienten reagieren allergisch. Dies kann sich in Form von Rötungen, Juckreiz oder Übelkeit zeigen bzw. im schlimmsten und sehr seltenen Fall zum lebensgefährlichen allergischen Schock führen. Allergische Reaktionen müssen daher in der Patientenakte sowie in einem Allergieausweis vermerkt werden. Bei einem MRT dagegen wird meist ein wasserlösliches Kontrastmittel mit Gadolinium als kontrastgebende Substanz eingesetzt. Gadolinium ist ein Metall und erzeugt im Magnetfeld eines MRGerätes ein starkes Signal. Dadurch leuchten krankhafte Veränderungen im MR-Bild regelrecht auf und sind deshalb leichter zu erkennen. Injizierbare Kontrastmittel werden schließlich über die Nieren, zum geringeren Teil auch über die Galle, wieder ausgeschieden.
Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel dürfen nur von Fachärzten für Radiologie und in Spitälern durchgeführt werden. Weil viele Protokolle zum Umgang mit Kontrastmitteln und ihren Reaktionen spezifisch sind und ständig aktualisiert werden, ist es wichtig, die genauen Details mit der radiologischen Abteilung zu besprechen.
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