Tipps zur Demenz-Prävention
Rund 130 000 Menschen in Österreich leiden derzeit an Demenz – Tendenz steigend. Die Ursachen sind noch nicht restlos geklärt, allerdings gibt es zahlreiche Studien, die belegen, dass der Lebenswandel eine Rolle spielt. Fest steht dank intensiver Forschung auch, dass Demenzerkrankungen sich über einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren vor dem Auftreten erster Symptome entwickeln. Somit sollten erste präventive Maßnahmen bereits im mittleren Erwachsenenalter bedacht werden.
Soziale Kontakte pflegen.
Als Risikofaktoren für Alzheimer und Demenz, die man aber selbst beeinflussen kann, gelten hoher Blutdruck, hohe Blutfettwerte, übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, schlechte Ernährung und – was vielen vielleicht nicht sofort in den Sinn kommt – mangelnde soziale Kontakte. Es konnte in verschiedenen Studien bereits gezeigt werden, dass Menschen mit einem dichten sozialen Netzwerk und den damit verbundenen sozialen Aktivitäten eher vor kognitiven Einbußen im Alter geschützt sind. Isolation, Depression und frühzeitige Interessen- und Motivationslosigkeit hingegen fördern das Demenzrisiko eher. Regelmäßige Bewegung im Sinne eines Ausdauertrainings kann maßgeblich zum Erhalt der geistigen Fitness im Alter beitragen. Nehmen Sie sich deshalb Zeit für regelmäßige Bewegung – ob alleine, mit Freunden oder der Familie. Genauso effektiv kann eine richtige, gesunde Ernährung wirken. Heute geht man davon aus, dass eine mediterrane Kost mit einem geringeren Alzheimerrisiko assoziiert ist. Es gibt Nahrungsmittel, die den Organismus positiv beeinflussen: Früchte, Gemüse, ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen (Raps- oder Olivenöl), Fisch, Kohlenhydrate aus Teigwaren, Vollkornbrot, Reis. Weniger gesund sind Fertigmahlzeiten, rotes Fleisch, gesättigte Fettsäuren (Fleisch, Wurstwaren, fettreiche Milchprodukte wie Käse, Rahm und Butter) sowie zu viel Salz und Zucker. Indem Sie auf Ihre Ernährung achten, vermindern Sie das Risiko einer Demenzerkrankung. Seit Kurzem stehen auch spezifische Heilnahrungen für die Behandlung der frühen Form der Alzheimerkrankheit zur Verfügung, die unter ärztlicher Aufsicht und täglich eingenommen nachweisbar zu einer Verbesserung der Gedächtnisleistung führen.
Gedächtnistraining.
Und viele von Ihnen werden den Spruch bereits kennen: „Use it or loose it.“ Im übertragenen Sinn bedeutet das: Nützen Sie Ihr Gehirn, trainieren Sie es, damit Sie seine Leistungsfähigkeit nicht einbüßen. Das gilt auch für Menschen mit beginnender Vergesslichkeit im Alter, sowie für Menschen mit Demenz, die durch Gedächtnistraining im Erhalt ihrer Alltagskompetenzen unterstützt werden. Das Gehirn hat eine enorme Speicherkapazität und unglaubliche Fähigkeiten. Diese wollen trainiert werden. Gezieltes Training hilft, das Gehirn fit zu halten. Eine neue Fremdsprache lernen, Karten spielen, Musik machen oder ein Gedicht auswendig lernen sind ideale Gehirntrainings und tragen zur Demenz-Prävention bei. Heute ist es aufgrund ausgefeilter diagnostischer Möglichkeiten früher als je zuvor möglich, eine Alzheimererkrankung zu diagnostizieren. Leider vergehen immer noch 1–2 Jahre ab Auftreten erster demenztypischer Symptome, bevor ein Arzt aufgesucht wird und eine entsprechende spezifische Therapie eingeleitet wird. Also, nützen Sie die hervorragenden Angebote aus der Medizin und Forschung!
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