Die Blutdruckwerte

„Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“, lautet ein gängiges Sprichwort in der Medizin. Und deren Zustand hängt entscheidend vom Blutdruck ab. Blut fließt nicht in einem gleichmäßigen Strom, sondern wird vom Herzen stoßweise durch den Körper gepumpt. Um vergleichbare Blutdruckwerte zu bekommen, wird deshalb sowohl der maximale Druck beim Pumpstoß gemessen, die sogenannte Systole (der obere Wert), als auch der geringste Druck während der Entspannungsphase des Herzens, Diastole genannt (unterer Wert). Bei ersterem wird das Blut aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader, die Aorta, gepumpt und somit in den Körperkreislauf; die entstehende Druckwelle breitet sich in die Arterien aus und ist auch in weiter entfernten Körperregionen wie Armen und Beinen messbar. In der Diastole dehnt sich der Herzmuskel aus, damit sich die Herzkammern erneut mit Blut füllen. In den Gefäßen herrscht noch immer ein Druck, der jedoch niedriger ist als der systolische Blutdruck.

Ein optimaler Blutdruck

liegt bei 120/80 mmHg. Bei jedem Menschen unterliegt der Blutdruck gewissen Schwankungen. So lassen etwa Aufregung und körperliche Anstrengung den Blutdruck steigen, während er in Ruhe oder im Schlaf deutlich niedriger ist. Diese Schwankungen sind normal. Erst wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, ist häufig eine Behandlung notwendig. Die meisten Patienten zeigen kaum eindeutige Hypertonie-Symptome, sodass der erhöhte Gefäßdruck oft lange Zeit unbemerkt bleibt. Bluthochdruck ist also eine „stille“ Gefahr. Dabei ist eine frühzeitige Therapie sehr wichtig, um Folgeschäden zu verhindern. Diese treten nämlich auch ohne vorausgegangene Bluthochdruck-Symptome ein. Deshalb ist es wichtig, mögliche Anzeichen für Bluthochdruck ernst zu nehmen: Kopfschmerzen – meist im Hinterkopfbereich und eher morgens, Nervosität, gerötetes Gesicht, manchmal auch Schwindel, Ohrensausen und Übelkeit. Manchmal diagnostizieren Ärzte eine Hypertonie erst durch einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder andere schwere Komplikationen. Daher ist es besonders wichtig, Bluthochdruck-Symptome nicht zu übersehen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. So lässt sich solchen schwerwiegenden Folgeschäden vorbeugen.

Begünstigende Faktoren.

Wodurch primärer Bluthochdruck, also jener, dem keine andere Erkrankung zugrunde liegt, genau entsteht, ist nicht geklärt. Fest steht: Es gibt Faktoren, die ihn begünstigen: Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, hoher Salzkonsum (maximal sechs Gramm sollte ein Erwachsener täglich zu sich nehmen), Alkohol, Nikotin und eine niedrige Kaliumzufuhr. Kalium steckt vor allem in frischem Obst und Gemüse, Trockenfrüchten und Nüssen.

Präventionstipps.

Essen Sie nach Möglichkeit zu jeder Mahlzeit Obst oder Gemüse. Frisch gepresste Säfte, tiefgefrorenes und getrocknetes Obst und Gemüse ergänzen den Speiseplan sinnvoll. Ballaststoffe sind für den ganzen Organismus wichtig: Vollkornbrot, Getreideflocken und Naturreis halten den Blutzuckerspiegel konstant und liefern viele wertvolle Nährstoffe. Essen Sie weniger tierische Fette und gesättigte Fettsäuren. Diese stecken zum Beispiel in Wurstwaren, Butter und Margarine. Greifen Sie dafür häufiger zu Pflanzenölen wie Rapsöl oder Olivenöl. Wechseln Sie von fettreichem Käse und anderen Milchprodukten auf fettarme Alternativen wie Hüttenkäse, Magerquark oder fettarmen Joghurt. Ihre Arterien werden es Ihnen danken – und damit auch Ihr Herz!